Motivation für professionelles Testdatenmanagement
Der World Quality Report 2014-15 berichtet, dass viele Organisationen über alle Marktsegmente zunehmend SMAC-Technologien (Social, Mobile, Analytics, Cloud) verwenden, um ihre operationale Effizienz zu verbessern und eine stärkere Beziehung zu Kunden und Endbenutzern aufzubauen. Der besondere Datenbezug dieser Technologien und die damit verbundene zunehmende Personalisierung stellen die Qualitätssicherung und den Software-Test vor neue Herausforderungen.
Beispielsweise führt einerseits die zunehmende Anzahl von Informationen in einem CRM-System (aus sozialen Netzen, Kundenkarten, Geoinformationen, etc.) zu steigendem Aufwand in Test. Andererseits wird die im Verhältnis zum Testumfang zur Verfügung stehende Datenmenge an anonymisierten Testdaten dadurch qualitativ und quantitativ immer geringer, da eine Re-Personalisierung der Testdaten zunehmend möglich ist.
Eine Möglichkeit dem steigenden Testaufwand zu begegnen wird heute in einer Verbesserung der Testautomation gesehen. In diesem Zusammenhang ist auch eine automatisierte Bereitstellung der Testdaten erforderlich. Konzepte zur Verwendung von Produktivdaten, anonymisierten Produktivdaten, oder synthetisch generierter Daten werden für eine Umsetzung benötigt.
Arbeit der ASQF Arbeitsgruppe Testdatenmanagement
„Mit dem Ziel, das Testdatenmanagement in der Fachdiskussion weiter voran zu bringen, hat der ASQF eine Arbeitsgruppe Testdatenmanagement gegründet. Anliegen der Arbeitsgruppe ist es, Grundlagen zu den Anforderungen, Motivation, regulatorische Hintergründe, der Organisation (Prozesse, Beteiligte, Rollen, Aufgaben und Skills), Lösungsansätzen und der Werkzeugunterstützung des Testdatenmanagements zu schaffen und Best-Practices und Innovationen für die tägliche Arbeit öffentlich verfügbar zu machen“ .
Angelehnt an den ISTQB Testprozess stehen heute eine Prozessbeschreibung für das Testdatenmanagement (TDM) und die zugehörigen Rollenbeschreibungen öffentlich zur Verfügung.
Angrenzende Disziplinen
Entscheidend für eine erfolgreiche und effiziente Unterstützung des Software-Tests durch TDM ist die Berücksichtigung von Einflussgrößen aus übergeordneten, angrenzenden, und weiteren Disziplinen:
- Abstimmung mit dem Testmanagement, z.B. in Bezug auf die Teststrategie, Rollen und Zuständigkeiten
- Abstimmung mit dem Datenschutz, weiterer externer Regularien und Unternehmensrichtlinien
- Elemente aus dem Datenmanagement unterstützen bei der Verwaltung und der Bewirtschaftung
- Testumgebungsmanagement für die operativen Belange im TDM
Die richtige Mischung bringt Anforderungen und Bedarfe mit Organisation und Infrastruktur zu einem effektiven und effizienten TDM zusammen.
Wie Analysten TDM sehen
Die Analysten von Gartner betrachten seit 2011 das Testdatenmanagement explizit und sehen es im Hype Cycle vom Juli 2014 am Übergang zwischen „Peak of Inflated Expectations“ und „Trough of Disillusionment“ . Ähnlich positioniert ist das „Dynamic Data Masking“, das „Static Data Masking“ ist im „Slope of Enlightenment“. Im Kommen ist „Data Redaction“, also das Maskieren von unstrukturierten Daten.
Quellen:
[1] https://www.de.capgemini.com/thought-leadership/world-quality-report-2014-15
[2] https://www.asqf.de/ag-testdatenmanagement.html
[3] http://www.gartner.com/document/2810920